Ganz wichtig beim Aufstellen eines Kaminofens ist es, auf die richtigen Abstände zu achten. Relevant ist der Abstand zu brennbaren Materialien, zur Zimmerdecke, zu Parkettböden und zu den Wänden. In den gesetzlichen Vorschriften zum Thema Brandschutz sind diese Abstände ganz genau definiert.
Warum gibt es vorgeschriebene Mindestabstände beim Ofen?
Eigentlich ganz logisch: in der direkten Umgebung des Kaminofens wird es sehr heiß. Deswegen kann es fatal enden, wenn sich in der direkten Nähe des Ofens Gegenstände befinden, die leicht entflammbar sind. Und nicht nur das: auch beim Öffnen der Kamintüre kann Funkenflug entstehen und einen brennbaren Bodenbelag oder einen sich in der Nähe befindlichen brennbaren Gegenstand entzünden. Das ist nicht nur deswegen wichtig, damit der Bewohner vor Feuer geschützt ist, sondern auch versicherungsrelevant.
Genau aus diesem Grund hat der Gesetzgeber die Mindestabstände geregelt. Wird der Kaminofen oder Pelletofen unsachgemäß installiert, kann das im schlimmsten Fall dazu führen, dass Sie bei einem Brand oder einem Schaden dem Ofenehrsteller gegenüber keine Gewährleistungsansprüche haben – dass das teuer werden kann, liegt also auf der Hand.
Sie sollten deswegen unbedingt beim Anschluss von Kaminofen auf die gesetzlichen Vorgaben achten. Auch der Schornsteinfeger wird bei der Abnahme penibel darauf achten, ob diese eingehalten wurden und im Zweifelsfall den Kamin erst gar nicht freigeben.
Der Boden, auf dem der Kamin steht
Am einfachsten ist es sicherlich, wenn der Kaminofen oder Pelletkamin seinen Platz auf einem unbrennbaren Untergrund findet wie beispielsweise auf Fliesen. Ist dies nicht der Fall und der Ofen soll zum Beispiel auf Parkett stehen, muss dieser mit einer Funkenschutzplatte aus Stahl, oder Glasplatte in einer genau definierten Größe geschützt werden.
Wo sollte der Holzofen oder Pelletkaminofen stehen?
Grundsätzlich kann der Kaminofen in jedem beliebigen Raum aufgestellt werden - unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Der absolute Mindestabstand zwischen Wänden und der Brennkammer beträgt 20 Zentimeter in alle Richtungen, das heißt hinter dem Ofen, nach rechts und nach links. Hier ist allerdings die Voraussetzung dafür, dass die Wände aus nicht brennbaren Materialien bestehen.
Zwischen der Ofentür und den Möbeln muss der Abstand mindestens 50 Zentimeter betragen, besser ist es natürlich, wenn der Abstand 80 Zentimeter oder noch mehr beträgt.
Es gibt allerdings bezüglich des Aufstellorts Begrenzungen. Nicht aufgestellt werden darf ein Kaminofen
- in Treppenräumen
- In Räumen zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins Freie
- In notwendigen Fluren
- in Garagen – hiervon sind allerdings bestimmte raumluftunabhängige Feuerstätten ausgenommen
Hat der Kaminofen hingegen seitliche Sichtglasscheiben, wird auch hier zu einem Sicherheitsabstand von 80 cm geraten.
Die Wände in der Nähe des Kamins
Wenn die Wände, die sich hinter oder seitlich vom Ofen befinden, aus Holz sind, birgt dies ein zusätzliches Risiko. Dann muss der Abstand zwischen dem Ofen und der Wand bzw. der Decke mindestens 40 Zentimeter betragen.
Vergessen wird hierbei aber oft, dass auch Tapeten aus textilem Material, Stoffbespannungen, Holzrahmen und ähnliche Dekoelemente immer auch eine Brandgefahr darstellen können, auch wenn die Wand dahinter brandsicher ist.
Kann der Mindestabstand irgendwie verringert werden?
Manchmal ist es nicht möglich, den vorgegeben Mindestabstand einzuhalten. Muss dann auf einen Kamin verzichtet werden? Nicht unbedingt. Die Vorgaben kann man nämlich auch „umgehen“, indem man bestimmte feuerfeste Materialien einsetzet und somit den Mindestabstand verringert.
Geeignet sind hierfür beispielsweise Calciumsilikatplatten.
Wer also wenig Platz hat oder aus bestimmten Gründen eine bestimmte optisch ansprechende Lösung sucht, bei dem der Kamin näher an einer Wand steht, als theoretisch erlaubt, kann damit die Abstände verringern. Dennoch ist auch hier ein Mindestsicherheitsabstand vorgegeben. Der Schornsteinfeger kann hierüber konkret Auskunft geben.
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